ANgeDACHT

Wenn du den Hungrigen dein Herz finden lässt
und den Elenden sättigst,
dann wird dein Licht in der Finsternis aufgehen.

Jesaja 58,10, Monatsspruch November 2008

Es ist nicht einfach bedauerlich, dass die Schere zwischen Arm und Reich immer weiter auseinander geht. Und es ist nicht einfach traurig, dass die „Wuppertaler Tafel“ ein Essensangebot für bedürftige Kinder in unserer Stadt schaffen musste. Und es ist auch nicht einfach deprimierend, in den Abendnachrichten wieder eines dieser klapprigen Schiffe zu sehen, die in Italien völlig entkräftete Menschen aus verschiedenen Teilen Afrikas anlanden.

Natürlich lassen mich Bilder wie diese nicht kalt. Und wahrscheinlich kosten mich solcherart Nachrichten mehr Kraft und Zuversicht, als ich ahne. Aber was noch schwer wiegender ist: Es ist vor Gott ein Skandal, dass wir das Auseinanderdriften unserer Gesellschaft zu lassen! Es ist vor Gott ein Skandal, dass wir Kindern keine Zukunft lassen! Und es ist vor Gott ein Skandal, dass unser Reichtum in Europa gleichzeitig die Armut in anderen Ecken der Welt ist!

Der Prophet gebraucht in Jesaja 58,10 das Bild von der Finsternis. Und er bringt dieses Bild der Finsternis mit Menschen
zusammen, die hungrig und elend sind: Dort wo Menschen hungern und elend sind, dort herrscht Finsternis in dieser Welt und in unserem Leben. Das macht mir Jesaja mit seinem Bild deutlich. Und das stimmt! Bilder der Sonne und der Lebensfreude habe ich nicht vor Augen, wenn ich Nachrichten, wie die angesprochenen, sehe oder lese.

Aber dann schenkt Jesaja mir ein mitreißendes Bild der Hoffnung: Dort, wo mich hungernde Menschen nicht kalt lassen, da, wo ich ihr Schicksal in mein Herz lasse, da leuchtet ein Licht in der Finsternis auf. Und auch, wo ich Menschen, die in elenden Verhältnissen leben, etwas zum Leben in die Hand gebe, da leuchtet ein Licht in der Finsternis auf.

Dieses hoffnungsvolle Bild bewegt mich, weil es mir vor Augen führt, welche Möglichkeiten ich habe, in dieser Welt und  im Leben anderer Menschen etwas zu ändern: Dort, wo ich mit anderen meine Lebensmöglichkeiten teile, geht ein Licht auf und die Finsternis wird zurückgedrängt!

Im Israel Jesajas war es die Aufgabe der Könige, sich für die Gerechtigkeit in dieser Welt einzusetzen. Heute beauftragt Gott Sie und mich!

Ich wünsche Ihnen Gelegenheiten, Ihr Leben und all seine Möglichkeiten mit anderen zu teilen. Und ich wünsche Ihnen dann auch den Mut zum Handeln.

Gott segne Sie,
Ihr Pastor

Pastor Thorsten Kelm  
Thorsten Kelm
 
 

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