ANgeDACHT

Wenn Jesus – und das ist unser Glaube –
gestorben und auferstanden ist,
dann wird Gott durch Jesus auch die Verstorbenen
zusammen mit ihm zur Herrlichkeit führen.

1. Thessalonicher 4,14 (Monatsspruch für den November 2009)

Wenn Sie sich fragen sollten, woran Christinnen und Christen eigentlich glauben, dann gibt Ihnen dieser Vers hier eine knappe und doch hinreichende Antwort auf diese Frage: Christen leben aus dem Glauben, dass Jesus Christus gestorben und auferstanden ist.

Das schreibt um 50 nach Christus zumindest Paulus, der Vermittler persönlichen Glaubens und Gründer christlicher Gemeinden schlechthin: Jesus Christus ist gestorben und auferstanden. Er lebt! Und wer darauf vertraut, der wird selbst vom Tod auferstehen und mit Christus in Herrlichkeit leben! Ich habe für mein Leben entdeckt: Das ist
eine tragfähige und Leben spendende Botschaft, zumal in diesen kürzer und dunkler werdenden Tagen.

Wenn ich diesen Vers nun aber mit seinem christlichen Kernbekenntnis lese, so regt mich jener kleine, eingeschobene Nebensatz, den man so schnell überlesen kann, ausgesprochen zum Nachdenken an: „Und
das ist unser Glaube.“ Denn ich frage mich: Wie entsteht eigentlich „Glaube“ in (m)einem Leben? Wenn hier auf der einen Seite eine Botschaft ist und auf der anderen Seite ich, wie wird dann diese Botschaft da zu meiner Botschaft, zu meinem Glauben und zur Grundlage auch meines Lebens?

Im ersten Brief an die Gemeinde in Korinth, Kapitel 15, schreibt Paulus, wie sein Glaube an die Auferstehung Jesu entstanden und dann gewachsen ist: Leute, die den auferstandenen Christus mit ihren eigenen Augen gesehen hatten, haben anderen von ihren Erlebnissen mit dem lebendigen Christus erzählt. Und Paulus selbst hat in
einer Vision erlebt, dass diese Berichte keine Hirngespinste und Tagträume sind, sondern wahr: Christus ist ihm begegnet. Und zwar so ausgesprochen lebendig, dass sich sein Leben von heute auf morgen geändert hat.

Das ist dann auch das Kriterium, mit dem ich für mich prüfe, ob die Botschaft eines anderen glaubwürdig und für mich annehmbar ist oder nicht: Ich frage mich, ob sein Leben durch sein Denken und Glauben in seiner Qualität besser und so auch für mich attraktiv und lebenswert wäre. Wenn einer etwas verkündet, dann muss das auch in seinem Leben erfahrbar sein! Wenn einer also an die Auferstehung und das ewige Leben glaubt, dann müsste ich ihm das doch abspüren können, nicht nur weil er davon redet, sondern weil sein Leben selbst hoffnungsvoll und lebendig ist, und für mich dadurch zu einer guten Orientierung wird.

Zwei Botschaft hat darum dieser kleine Nebensatz – „und das ist unser Glaube – für mich: Zum Einen werde ich, wenn ich selbst glauben möchte, irgendwann an den Punkt kommen, an dem ich mich auf das positive Vorbild anderer einfach verlassen muss. Und zum Anderen möchte ich selbst ein lebendiges und hoffnungsvolles Leben führen und so für andere zur hilfreichen und glaubwürdigen Orientierung werden.

Ich grüße Sie herzlich!

Pastor Thorsten Kelm

Ihr Pastor Thorsten Kelm


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